Roland M. Dürre

Evolution – Innovation – Kommunikation

Intern

Gehalt

Jeder verdient mehr als er verdient.

Diese Aussage mit Doppelsinn enthält eine Grundwahrheit. Gerechte Gehälter sind nicht möglich, eine Leistungsgerechtigkeit eine Utopie. Da helfen auch die besten Zielvereinbarungen und die filigranste Leistungserfassung durch “Benchmarking nichts.

Wieso verdient die hart arbeitende Putzfrau weniger als der Manager? Auch das Kriterium der Wertschöpfung ist nicht einfach. Sicher ist die blitzsaubere Toilette wesentlich auf die Arbeit der Putzfrau zurückzuführen. Inwieweit eine Gallionsfigur eines Unternehmens wirklich die glänzende Bilanz beeinflusst hat, darüber kann man sehr wohl streiten.

Als Unternehmer ist für mich eine vernünftige Gehaltsfindung immer eine der ganz großen Herausforderungen. Die Entlohnung sollte auch ein Quantum an Bedürfnisgerechtigkeit enthalten. Aber schon stellen sich neue Fragen.

Aber etwas anderes ist für mich viel wichtiger:

Gehalt darf kein Schmerzensgeld sein!

Wichtig ist, dass die Arbeit auch eine Sinngebung hat und ein Spaß-Anteil dabei ist.

Oft wird beklagt, dass Frauen schlechter als Männer verdienen. Ich bin mir eigentlich sicher, dass das nicht überall so ist. Glaube nicht, dass eine Informatikerin schlechter bezahlt wird als ein Informatiker. Könnte eher andersrum sein, denn leider sind weibliche Informatikern sehr selten. Und Teams, die aus Männern und Frauen bestehen, sind meistens besser als rein gleichgeschlechtliche Teams.

Wenn ich aber von einem Aktionsbündnis aus Wirtschaftsverbänden und Frauenorganisationen höre, die einen immer am 20. März einen Aktionstag Equal Pay Day unterstützt vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) durchführen will und das unter dem Motto „Deutschland das Land der Ideen“, dann muss ich doch schmunzeln.

Und wenn ich über Einkommensgerechtigkeit im großen (arbeitslos, Spitzenverdiener, Schenkungen und Erbschaften) nachdenke, dann wird das Thema mit der gerechten Entlohnung noch schwieriger.