Korruption
Zum Thema Korruption habe ich vor mehr als 5 Jahren gemeinsam mit Marc Borner aus Darmstadt – der damals in Frankfurt Philosophie studierte – für ein Seminar der Wolfgang-Goethe-Universität einen Vortrag mit dem Titel “Das Käufliche des Unkäuflichen” ausgearbeitet und dann bei verschiedenen Unis und Gremien gehalten.
Die (belegten und begründeten) Botschaften in Kurzform waren:
- Korruption ist nichts Neues, es gibt sie seitdem es Menschen gibt.
- So gesehen ist Korruption etwas ganz normales.
- In Ausnahmesituationen kann Korruption nach einer ethisch verantworteten Güterabwägung moralisch zulässig oder sogar erforderlich sein.
- Da Korruption in der Regel für das gemeinsame Wohl absolut schädlich ist, muss man sie soweit wie möglich eindämmen und bekämpfen.
- Aktuell hat Korruption in vielen Ländern der Welt und auch bei uns das “verträgliche” Ausmaß wesentlich überschritten.
- Eine Ursache dafür könnte sein, dass wir in unserer Gesellschaft förmlich auf korruptes Verhalten “konditioniert” werden.
- Die “Erziehung” zu korruptem Verhalten geht im Kindesalter los und wird in sozialen Systemen wie Unternehmen fortgesetzt (siehe auch meine Anmerkungen unter Zielvereinbarungen).
In den letzten Jahren habe ich Rückmeldungen von Zuhörern bekommen, die meinen Vortrag damals als leicht übertrieben wahrgenommen hatten, aber dann von der weiteren Entwicklung der folgenden Jahre recht überrascht waren. 🙂