Roland M. Dürre

Evolution – Innovation – Kommunikation

Intern

Rechtschreibreform

Die Rechtschreibreform schmerzt noch immer. Ich bemerke häufig eine bleibende Verunsicherung. Dabei macht es uns die moderne Technik so einfach. In fast allen Werkzeugen, ob „word processor“ oder „browser“ stelle ich die gewünschte Rechtschreibung ein und wähle zwischen „neuer deutscher“ und „alter deutscher“ Rechtschreibung.  Der Computer zeigt dann sofort, was falsch ist.

Ich habe aber mit beiden Varianten keinen Spaß. Bei der alten Rechtschreibung stört mich das scharfe „ß“ an der falschen Stelle, die neue will mich zwingen, Verben zu zerlegen, die begrifflich eindeutig ein Wort sind.

Warum hat man nicht die Rechschreibreform zur demokratischen Abstimmung gestellt? Man hätte doch die Regeln sauber herausarbeiten und im Internet zur Wahl stellen können. Bestimmt hätten Organisationen wie Wiktionary.org (das freie Wörterbuch) dabei geholfen. Das habe ich entdeckt, wie ich die Deklinationen für dilettieren gesucht habe (ich dilettiere, du dilettierst …).

Eine öffentliche Abstimmung zu Änderungen an der Rechtschreibung hätte klare Mehrheiten und eine pragmatische Lösung gebracht. Ich finde, Sprache und Schrift sollten kontrolliert der gesellschaftlichen Entwicklung folgen.

Jetzt haben wir einen Wirrwarr. Viele Leute neigen zu einer persönlichen Interpretation der Rechtschreibregeln. Und man gerät auf Abwege. Vor kurzem habe ich mich dabei ertappt, Philharmonie als Vielharmonie schreiben zu wollen …