Roland M. Dürre

Evolution – Innovation – Kommunikation

Intern

Digitalisierung

Die Macht der Digitalisierung ist groß. Computer sind digital arbeitende Geräte. Ursprünglich waren Computer ja „Rechner“ und dienten dem „Rechnen“. Auch Menschen rechnen im Kopf und auf dem Papier digital.

Viele Jahrzehnte haben Ingenieure mit analogen Werkzeugen gerechnet. Dazu nutzten sie einen Rechenschieber oder Rechenstab als analoges Rechenhilfsmittel. Die Rechenschieber dominierten bis zum ersten Taschenrechner im Jahr 1969 die die Ingenieurswelt. Rechenschieber sind Analog-Rechner.

Was ist der elementare Unterschied zwischen einem Rechenstab und einem Rechencomputer? Ganz einfach: die Rechengenauigkeit eines analogen Rechensystems ist begrenzt, beim Rechenschieber durch die physikalische Länge des Geräts. Denn mit einem digitalen Rechner kann man theoretisch „beliebig genau“ rechnen. Man hat sogar Rechenschieber in Rollenform gebaut, um Genauigkeit zu gewinnen. Das hat aber alles nichts geholfen, je schneller die Computer wurden, um so einfacher war es, die gewünschte Genauigkeit zu schaffen. Und die Taschenrechner und Computer verdrängten den Rechenschieber.

Die für die Entwicklung der Atombombe notwendigen Berechnungen waren nicht mit Rechenschiebern möglich. Man brauchte digitale Rechner. In den vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts sassen eine Menge Menschen in Großraumbüros (Rechenräumen) an mechanischen und besonders schnellen Rechenmaschinen und rechneten für die Atombombe. Die zu berechnenden Gleichungen wurden in kleine Rechenaufgaben zerlegt und parallel von den Menschen an ihren schweren mechanischen Rechenmaschinen abgearbeitet (ein wenig mit unseren threads zu vergleichen).

Diese besonders schnellen Rechenmaschinen kamen damals übrigens aus Schweden. Die Amerikaner hatten große Probleme diese für die Entwicklung der Atombombe so wichtigen Maschinen durch die deutsche U-Boot-Blockade zu bringen.

Der Siegeszug der digitalen Welt beschränkte sich aber nicht auf den Bereich des Rechnens. Ob die Verteilung oder Speicherung von Dokumenten, Bildern, Audio und Video wurde durch Digitalisierung revolutioniert. Über Kupferleitungen, die analog schnell an ihre Grenzen kommen, können viele Fernsehprogramme parallel Übertragen werden. Im drahtlosen Bereich triumphiert die digitale Technik (WLAN, Mobile Telefonie, UTMS).

Und auch leicht zu vergessen aber doch wichtig: Dokumente können erst digital nicht nur im „final“ sondern auch in einem „revisible“ Format gespeichert werden. Das war auf Papier oder auch mit Microfiche-Technologien nicht möglich! Elektronische Dokumente können so nach dem Lesen weiter bearbeitet werden, bei einem Brief war das nur eingeschränkt möglich möglich (wie z.B. mit Anmerkungen am Rand).

Der Wandel von der analogen zur digitalen Fotografie zeigt besonders  stark das Maß an Veränderung. Die Leistungsfähigkeit von digitalen Kameras steht kaum mehr der analogen Welt nach. Bilder können sofort nach Aufnahme betrachtet, verteilt, manipuliert werden. Und die digitale Welt steht erst am Anfang!