Roland M. Dürre

Evolution – Innovation – Kommunikation

Intern

Blues

Für mich ist Blues wahrscheinlich die schönste Musik, die es gibt. So richtig zum Leiden, aber vor allem auch, um sein Leid los zu werden. Es ist die Seele, besonders die traurige Seite, die aus dem Blues spricht.

Als Kind habe ich den Blues in den 60iger Jahren kennengelernt. Noch vor meinem 16. Lebensjahr ist er mir in den GI-Kneipen in Augsburg begegnet. Das waren Lokale wie „Hank’s Night Club“ in Augsburg-Oberhausen oder der „Playboy“ in Pfersee. Als anständiger Deutscher (oder gar deutsche Frau) ging man da nicht hin. Wir waren aber jung und wild (so fühlten wir uns zumindest) und gingen deshalb da hin.

Denn da waren die GI’s der US Army. Und da in Augsburg das Heer mit den niedrigen Dienstgraden stationiert war, waren da vor allem die „Schwarzen“. Der Blues wurde damals in unserer Welt auch nur von den „Schwarzen“ gespielt. Und wenn wir den „Schwarzen“ beim Tanzen zum Blues zugeschaut haben, wurde uns erst bewusst, wie bürgerlich wir waren und in welch kleiner Welt wir lebten.

Später war ich dann oft beim Willy Michl, dem Isar-Indianer. Bayerischer Blues (Ois is Blues) oder Blues goes to the mountain. Yeah! Und jedes Jahr zum Willy am 1. Weihnachtsfeiertag ins Lustspielhaus in München-Schwabing.