Roland M. Dürre

Evolution – Innovation – Kommunikation

Intern

Schwimmen

In Augsburg gab es das Familienbad, Baggerseen und die Kiesbänke von Lech und Wertach. Alles Plätze, die „in“ waren. Ins Wasser sind wir allerdings selten gegangen, unser Platz war mehr auf dem Handtuch in der Sonne.

Trotzdem habe ich schon in jungen Jahren Versuche unternommen, regelmäßig ein paar Längen zu Schwimmen. Die sind allerdings kläglich gescheitert. Meistens blieb es bei ein paar Längen und einem Tag, dann war wieder Schluss mit den guten Vorsätzen.

Das Studium und der erste Job kamen. Der Wunsch blieb, die Umsetzung war aber noch schwieriger.

1991 haben wir dann für die InterFace einen neuen Standort gesucht. In der Stadt wurde es zu eng. Als Kriterien gingen in die Wahl ein: Die Lage (wir wollten in keinem reinen „Industrie-Ghetto“ sitzen, die günstige Erreichbarkeit öffentlich wie mit dem Pkw, die Höhe der Gewerbesteuer, die lokale Infrastruktur, die Beziehung zur Gemeinde und vieles mehr.

Die Wahl fiel auf Unterhaching. Da hatten alle Kriterien gut gepasst. Und es gab dort ein Schwimmbad, ganz nahe beim Unternehmen. Die alte Vision war wieder da. Vielleicht würde es mir jetzt gelingen …

Das war 1992. Und mit dem Schwimmen war es die nächsten 12 Jahre immer noch nichts. Erst 2004 habe ich es dann geschafft. Jetzt (in 2010) habe ich im achten Jahr eine Dauerkarte fürs Hachinger Freibad und schaffe es tatsächlich, im Schnitt fünf bis sechsmal die Woche meine 20 Längen auf einer der acht 50-Meter-Bahnen zu schwimmen.

Das tut mir wahnsinnig gut. Ich bin viel beweglicher geworden. Am Anfang war die Monotonie mein Feind und ich war sehr ungeduldig: „Wann sind die Längen denn endlich vorbei?“. Aber ich habe beim Schwimmen Geduld gelernt und mir die Monotonie zum Freund gemacht.

Das Hachinger hilft mir aber nur im Sommer. Und der ist kurz. Das ist mir auch erst durchs Schwimmen so richtig bewusst geworden. Nur vier Monate – von Mitte Mai bis Mitte September – ist es geöffnet. Wobei im Mai und September man oft vom Sommer zumindest von der Temperatur her, ein  gar nichts merkt.

Das heißt wir haben (mehr als) acht Monate „Nicht-Sommer“! Glücklicherweise gibt es direkt auf dem Weg von Ottobrunn nach Unterhaching das Phoenix, ein Hallenbad. Und da schaffe ich es mittlerweile dann auch im Winter zumindest drei bis viermal in der Woche meine 40 Längen auf der 25-Meter Bahn zu ziehen.

Das regelmäßige Schwimmen hat eine neue Qualität in mein Leben gebracht. Zur Nachahmung empfohlen.