Geld
In der Schule habe ich gelernt, dass Geld drei Aufgaben erfüllt:
- Austauschhilfsmittel
Geld ist eine virtuelle Zwischenschicht, um die Abhängigkeit vom direkten Tauschgeschäft zu reduzieren.
Beispiel: Ich tausche nicht mehr Milch – Fell sondern Milch – Geld und Geld – Fell. Wir haben also Geld als zentrale Tausch-Drehscheibe für alle Art von Dienstleistungen und Gütern.
- Wertmaßstab
Geld dient zur abstrakten Festlegung (Bezifferung) des (vermeintlichen) Wertes einer Ware. Ob die Ware diesen Wert wirklich hat, entscheidet aber erst der Markt.
Beispiel: Ich habe einen alten Stuhl und mache Inventur. Dem Stuhl gebe ich einen realistischen Wert, z.B. 20 EURO. Ob der Stuhl zu diesem Wert zu verkaufen ist, entscheidet der Markt. Die Nachfrage nach Stühlen zum Zeitpunkt, an dem ich ihn verkaufen will, meine persönliche (Verkaufs-)Geschicklichkeit und auch das Glück spielen eine wesentliche Rolle.
- Werterhalt
Geld dient als Mittel zur Bewahrung von Werten über die Zeit:
Beispiel: Ich habe Geld übrig, gehe zur Bank und lege ein Sparbuch an. Ich bekomme Zinsen, das Geld verliert durch Inflation an Wert. Ich hoffe, dass ich zu einem späteren Zeitpunkt in der Zukunft das Geld zum Kauf einer ähnlichen Menge von Waren nutzen kann, wie ich das zum Anlagezeitpunkt nutzen konnte.
Geld verschafft eine nur vermeintliche Sicherheit. Geld macht auch nicht frei. Und Geld macht nicht glücklich. Das ist mir alles sehr bewusst, deshalb war es nie mein oberstes Lebensziel, über besonders viel Geld zu verfügen.
Wie den meisten meiner Freunde hatte ich das Glück, in einer goldenen Epoche in einer materiell begünstigten Region aufzuwachsen, so geht es mir gut, ich hatte ich nie echte „Geldsorgen“. Deshalb war es auch nie mein Ziel, besondere Reichtümer anzuhäufen. Das alles lässt sich leicht schreiben, wenn es einem gut geht und man nie so ganz richtig um seine Existenz fürchten musste.