Roland M. Dürre

Evolution – Innovation – Kommunikation

Intern

Maloche

Ja, die liebe Maloche. Malochen, das machen wir ja öfters. Für diesen Artikel beschränke ich den Begriff auf die „körperliche“ Arbeit.

Als Gymnasiast habe ich in jungen Jahren die Schule geputzt. Später ein paar Bäume gespalten und Holz gemacht. Und natürlich gab es im Haushalt auch immer körperlich etwas zu tun. Aber das war es dann schon. Irgendwie fühle mich als Teil von einer Generation oder Gruppe, die nie so richtig körperlich gearbeitet hat. Eigentlich eine überraschende Erkenntnis.

Meinen Lebensunterhalt habe ich aber zu 99 % nicht durch körperliche Arbeit erbracht. Ich war immer „Kopfarbeiter“. Als Schüler habe ich Nachhilfe-Unterricht gegeben, als Student als Tutor gearbeitet oder bei Siemens programmiert. Und dann immer nur programmiert, telefoniert, „gemanagt“.

Ich habe einen hohen Respekt vor körperlicher Arbeit. Und bin der Meinung, dass körperliche Arbeit auf eine sinnvolle Art von Stunden beschränkt werden muss. Die Mentalität, dass man punktgenau zum Arbeitsende den Faller fallen lässt, kann ich bei körperlicher Arbeit gut verstehen.

Ab und zu klagen mir „Weiße Kragen Arbeiter“ über das Verwischen der Grenze zwischen Arbeit und Privatleben. Dass man immer errreichbar sein muss. Und dass das ganz schlimm wäre. Ich sehe ich das anders. Ein Kopfarbeiter darf sich nicht auf Rechte berufen, die für körperlich arbeitende Menschen notwendig sind. Er sollte lieber froh sein, dass er nicht so richtig seine Knochen bei der Maloche hinhalten muss.